Handball: Dollerner SC – SG Buntentor-Neustadt 27:28

19. April 2016

Landesklasse Männer

 

Dollerner SC – SG Buntentor-Neustadt       27:28 (13:13)

 

Auf dem Weg zum Klassiker

 

»Werd ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! Du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen, / Dann will ich gern zugrunde gehn!«

Muss man jetzt wirklich den alten Herrn Goethe bemühen, um das dollerner Spiel zu beschreiben? Natürlich muss man nicht – aber man kann. Dieses Spiel hatte eine Menge Augenblicke deren Verweilen für anhaltende Glücksgefühle gesorgt hätten. Und das in einem von beiden Seiten verbissen geführten Spiel, das dabei immer fair blieb. So sollte Wettkampfsport sein.

Zum Verweilen bestimmte Augenblicke können der Kempapass von Helge über das ganze Feld auf Flo sein; oder der lehrbuchmäßig vorgetragene Tempogegenstoß kurz vor der Pause; oder die tollen Paraden von Helge in der zweiten Halbzeit; oder auch sehenswerte Würfe aus dem Rückraum von Niklas, Mirco und Henning. Doch hier beginnt schon das Dilemma des im Augenblick gefangen seins. Jeweils ein Traumwurf ist für diese drei Spieler zu wenig und es muss das weniger Gelungene dagegen gerechnet werden. Und das trifft leider auf alle dollerner Spieler zu. So stehen großartigen Momenten auch grausame gegenüber. Wenn einen davon drei in den letzten fünf Minuten erwischen, ist das schon bitter und unter rein temporären Gesichtspunkten auch spielentscheidend. Selbstverständlich trifft dieses aber auch auf jeden anderen Fehler im Spiel zu, so zum Beispiel auf den zehn Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verstolperten Spielzug, der es dem Gegner  noch ermöglichte auf 13:13 auszugleichen. Ein 14:12 zur Pause hätte rein rechnerisch zum Sieg gelangt. Diese zweite Halbzeit hatte es dann in sich. Dollern kam zunächst überhaupt nicht ins Spiel zurück und lag nach zehn Minuten 14:19 hinten. Den Ausgleich erkämpfte man sich beim 24:24. Es folgte die 26:24 Führung. Schon wieder ein Augenblick zum verweilen. Es folgten drei Fehler und der Schlusspfiff. Wie im Hinspiel siegten die Bremer mit einem Tor. Grandios gekämpft, phasenweise herrlich gespielt und im Augenblicksversagen schlimme Fehler gemacht.

Ach was soll`s – Fuck you Goethe! Das nächste Spiel wird wieder gewonnen.
Helge Ohldag, Hendrik Schliecker; Danny Havemann 5, Florian Fänger 4, Daniel Preuß, Sascha Stange, Mirko Bohmann 2, Christian Steinke 7, Niklas Witt 1, Mathias Läufer 5, Henning Bokelmann 3, Nick Havemann.