Gymnastik-Kurse im neuen Bürgerhaus
Umbau des Schützen-Schießstands zum Dorfgemeinschaftshaus könnte die Platzprobleme des Dollerner Sportvereins lösen – Deutlicher Mitgliederzuwachs
Engagiert im Dollerner Sport-Club: Sascha Stange und Christoph Wichern wollen den Verein voranbringen
DOLLERN. Sascha Stange, der neue Vorsitzende des Dollerner Sport-Clubs (DSC), und Jugendwart Christoph Wichern sind besorgt. Der DSC wächst stetig und bekommt Platzprobleme. Denn die Hallenzeiten sind knapp. Ein neues Bürgerhaus könnte die Probleme lösen, meint Dollerns Gemeindedirektor Matthias Herwede.
Die Mitgliederzahlen steigen, die Gruppenstärken nehmen zu: In den letzten zwei Jahren wuchs der 1982 gegründete DSC von 421 auf knapp 500 Mitglieder, darunter 200 Jugendliche, an; er ist damit der größte Dollerner Verein. Die Übungsstunden unter anderem beim Eltern-Kind-Turnen und Jugend-Handball sind stark nachgefragt und teilweise überlaufen. Mit einem deutlich verjüngten Vorstand wird das Sportangebot für junge Familien und die Jugendarbeit im DSC weiter vorangebracht. Seit der letzten Wahl ist Sascha Stange, der bisherige 2.Vorsitzende und Handball- Abteilungsleiter, Vereinsvorsitzender; sein Vorgänger Herbert Trucewitz blieb Geschäftsführer. Neu ist auch Jugendwart Christoph Wichern (24).
Beim Jugendfußball im DSC wurden nach der Auflösung der Jugendspielgemeinschaft durch den SV Agathenburg/Dollern neue Mannschaften aufgebaut. Beim Jugendhandball wurden drei Mannschaften neu in den Spielbetrieb geschickt, zwei weitere rücken gerade nach. Auch der Bereich Kinderturnen und die Angebote für die Erwachsenen nehmen zu. Die Entwicklung werde aber durch die unbefriedigende Sportstättenproblematik behindert, wie der Vorsitzende Stange beklagt. So kann beim Eltern-Kind-Turnen wegen des vollen Hallenstundenplans trotz der wachsenden Gruppenstärke keine zweite Übungsgruppe eingerichtet werden. Erschwerend komme dazu, so Stange, dass die DSC-Hallenstunden 2016 zugunsten des Agathenburger Vereins gekürzt wurden. Wie er berichtet, waren die Hallenzeiten, die der DSC in die von Agathenburg inzwischen gekündigte Fußball-Jugendspielgemeinschaft eingebracht hatte, beim SV Agathenburg/Dollern geblieben. Die Folge: Die volle DSC-Kinder-Turngruppe muss ihre wöchentliche Übungsstunde mit den DSC-Jugendhandballern teilen, während eine Mannschaft aus dem Nachbarort zweimal in der Woche trainieren kann. Ein Gespräch der beiden Vereine mit Vertretern der Politik und Verwaltung blieb ohne Erfolg. „Das Problem besteht weiter und steht der Entwicklung des DSC im Weg“, sagt Stange. Von der Dollerner Politik wünschen sich der Vorsitzende und der Jugendwart mehr Unterstützung für den eigenen Sportverein.
Auch der 2012 geplante, von der Politik abgelehnte Umbau der Mehrzweckhalle samt Tribünenbau ist noch ein Thema. „Wir sind nach wie vor von der Idee einer Tribüne überzeugt“ sagt Stange. „Für die Zuschauer sind die Pfeiler ein großes Ärgernis.“ Bei den fehlenden Hallenzeiten ist eine Lösung in Sicht. Wie Gemeindedirektor Matthias Herwede auf Nachfrage mitteilte, sei die Findungskommission „Bürgerhaus“ im Gespräch mit dem Dollerner Schützenverein. Die Arbeitsgruppe, die sich seit dem Verkauf des Bürgerhauses „Tamckes Alter Gasthof“ nach einem neuen Standort für ein Dorfgemeinschaftshaus umschaut, hat den Schießstand neben der Mehrzweckhalle ins Auge gefasst. Auch die Belange des Sportvereins würden bei einer Erweiterung berücksichtigt. „Die Gespräche laufen“, bestätigt Holger Schlichting, Vorsitzender des Schützenvereins. „Der Vorstand sieht es positiv, doch noch ist es nicht spruchreif“, sagt er, letztlich müssten die Mitglieder entscheiden.Der CDU-Ratsherr sieht viele Vorteile: Die Lage sei zentral, es gebe genug Parkplätze und allen sei geholfen. „Für die Dorfgemeinschaft wäre es förderlich.“
Stader Tageblatt, 21.07.2017, Autor: Sabine Lohmann