26. Mai 2016
DOLLERN. Die Jugendarbeit in der Handball-Abteilung des Dollerner SC war einige Jahre eingeschlafen. Jetzt wagen Christoph Wichern, Piet Flentje und Christian Steinke einen Neustart und legen dadurch offen, was der Sparte in der Vergangenheit fehlte.
Christoph Wichern legt seinen Arm um Tims Schulter. Er geht in die Knie und sagt: „Mach sie fest.“ Tim ist etwa drei Köpfe kleiner als Wichern und nickt. Er hat jetzt nur einen Auftrag: verteidigen. Im Eins-gegen-Eins soll er seine Gegenspieler am Torwurf hindern. Maurice und Valea macht er noch fest, wie es im Handballer-Sprech heißt. Lasse dagegen steigt hoch, der Ball fliegt über Tims nach oben gestreckten Arme hinweg ins Tor.
Montagabend, Mehrzweckhalle in Dollern. Hier trifft sich die D-Jugend des Dollerner SC und übt Grundlegendes im Handball wie Abwehrverhalten und Positionsspiel. Es wäre wohl keine Nachricht, wenn dieses Team nicht neu gegründet worden wäre – genauso wie die E-Jugend des Vereins. Bis vor wenigen Wochen bestand der Nachwuchsbereich beim Dollerner SC nur aus einem Team für die „Minis“. Bis hoch zu den Herren- und Damenmannschaften klaffte dadurch ein Riesenloch. 2009/10 gab es letztmals eine E-Jugend, 2010/11 letztmals eine D-Jugend.
Christoph Wichern, 23, hält einen Zettel in der Hand. Darauf hat er den Satz geschrieben: „Der Nachwuchsarbeit Nachhaltigkeit, Struktur und Qualität verleihen.“ Es ist das Motto des Neuaufbaus. Wichern hat erkannt, dass in Dollern die nächste Generation an Spielern und Trainern gebraucht werde.
Wichern selbst hatte das Handballspielen noch in Dollern gelernt und jeden Sonntag in der Halle verbracht – bis zur C-Jugend. Dann ging es zum VfL Fredenbeck, weil es ab dieser Altersklasse keine Teams mehr in Dollern gab. „Früher war hier noch ordentlich was los“, sagt Wichern und lässt seinen Blick durch die enge, dunkle Halle schweifen.
Nach dem Studium im vergangenen Winter war Wichern nach Dollern zurückgekehrt. Langsam reifte in ihm die Idee, beim Sport-Club etwas aufzubauen. Er schnappte sich seine Freunde und früheren Mitspieler Piet Flentje, 19, und Christian Steinke, 21, und rührte mit ihnen die Werbetrommel. Mit selbst erstellten Broschüren und Plakaten in Grundschulen und Kindergärten forcierten sie ihren Plan.
Mit Erfolg. Vor allem bei der D-Jugend mit 15 Handballern hat es Wichern zufolge den größten Zuwachs gegeben. Die E-Jugend hingegen bestehe aus vielen Spielern, die zuvor schon bei den Dollerner „Minis“ trainiert hätten. „Wir sind mit der Resonanz zufrieden“, sagt Wichern, der zugleich noch Potenzial wittert: „Das Dorf wächst, vor allem durch das Neubaugebiet.“
Der Vorstand hat Wichern und Co. Rückendeckung zugesichert. „Wir versuchen alles, um Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern“, sagt der kommissarische Spartenleiter Sascha Stange. Er meint, dass dem Verein in den vergangenen Jahren nicht nur der Nachwuchs gefehlt habe, um spielfähige Mannschaften aufzubauen. „Wir haben auch keine Leute gefunden, die abends Zeit haben, die Kinder zu trainieren.“ Das junge Trainerteam um Christoph Wichern, ist sich Stange sicher, werde wieder Schwung in die Abteilung bringen.
In der kommenden Saison gehen die E- und die D-Jugend in der Kreisliga an den Start. Kleine Handbälle für Kinder konnten aus den Überschüssen des Osterfeuers gestiftet werden. Der Verein will auch investieren, etwa in eine Rückprallwand, damit die Kinder ihre Balltechnik verbessern können. Was dann noch fehlt, um in der Liga durchzustarten – sind Trikots.
Trainingszeiten
Kinder und Jugendliche sind in der Handball-Abteilung des Dollerner SC willkommen. Die E-Jugend (Jahrgänge 2006-08) trainiert donnerstags von 17.30 bis 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle am Tannenweg in Dollern, die D-Jugend (2004/05) montags von 17.30 bis 19 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter http://ferienwohnungen-dollern.de
Quelle: Stader Tageblatt, 25.5.2016, Tim Scholz
Die Jugendabteilung bedankt sich bei der Dollerner CDU-Fraktion für 16 neue Bälle und 10 Trainingsleibchen. Die Fraktion um Holger Schlichting, Jan Hinnerk Burfeind, Johannes Wichern, Martin Dickner und Stefan Hartlef machte es den jungen Handballern des DSC mit den Überschüssen aus dem Osterfeuer möglich ab sofort mit neuen Handbällen zu trainieren. Der Dollerner SC sagt danke!